Gründung und Geschichte des Stadtschützenverbandes Brilon

Der 1. Jan. 1975 ist in der Geschichte der Stadt Brilon ein markanter Tag, das Neugliederungsgesetz trat in Kraft. Dieses bedeutete die Zusammenlegung der Stadt Brilon mit allen Gemeinden des Amtes Thülen, sowie der Gemeinden Altenbüren und Esshoff vom bisherigen Amt Bigge. Aus der mehr als 1000 Jahre alten Stadt Brilon wurde die Großgemeinde Brilon.

Nachdem die Politiker ihre Ziele schnell abgesteckt hatten dauerte es nicht lange, bis sich auch Sportververeine, Löschzüge der Feuerwehren oder andere Verbände in Dachverbänden zusammenschlossen. So kam auch den Heimatvereinen und Schützenbruderschaften der Gedanke, einen Stadtschützenverband zu gründen. Schnell wurde ein Ausschuss gebildet, welcher die Zusammenführung aller 19 Schützenvereine koordinieren sollte. Vorsitzender dieses Koordinationsausschußes wurde damals Josef Frese aus Alme.

Weitere Mitglieder des Ausschusses waren damals: Josef Klaholz (Brilon), Bernhard Hartmann (Nehden), Ingo Becker (Petersborn-Gudenhagen), Josef Lange (Hoppecke) und Albert Martini (Wülfte). Schon im Sept. 1976 wurde in Altenbüren ein Stadtschützenfest gefeiert. Erster Stadtschützenkönig wurde Gerhard Schröder, amtierender Schützenkönig der St. Hubertus-Schützenbruderschaft Nehden; Königin war seine Frau Ursula. Für den Stadtkönig wurde eigens eine Stadtschützenkönigskette angefertigt.

Im Jahre 1987 wurde aus dem Koordinationsausschuß ein Stadtverbandsvorstand. 1. Vorsitzender wurde Richard Schlüter aus Altenbüren. Ihm zur Seite standen jetzt: 2 Vors. Peter Krückemeier (Brilon-Wald), Schriftführer Manfred Rogoll (Madfeld), Beisitzer Rudolf Bunse (Hoppecke) und Siegfried Kraft (Wülfte). Außerdem gehörte dem Vorstand immer der amtierende Stadtschützenkönig und ein Mitglied des Vereins an, der das nächste Stadtschützenfest ausrichtet. Nach Mitgliederbeschluss 1991 wurde 1992 die bisherige schlichte und einfache Königskette erneuert. Neben dem Stammorden – Motiv Briloner Rathaus – kamen nun zusätzlich 19 kleinere Orden mit allen Ortswappen dazu. Die Gesamtkosten der 800 Gramm schweren Silberkette lagen bei fast 13.000.-DM. (siehe Eingangsbild)

Seit 1996 leitet nun Hans-Werner Beule (Brilon) den Stadtschützenverband, ihm zur Seite stand bis 2001 Werner Muckermann (Wülfte) als stellv. Vorsitzender. Unter ihrer Leitung entstand in den Jahren 1997 bis 1998 endlich eine Satzung, welche im November 1999 genehmigt und verabschiedet wurde (siehe Satzung). Zwischenzeitlich wurde auch ein Holzschild angefertigt, auf dem alle Wappen der Orte eingearbeitet sind, dessen Heimatvereine und Schützenbruderschaften dem Stadtverband angehören. Das Wappenschild wurde von Franz-Josef Wittler und Hubert Kemmerling (beide Messinghausen) angefertigt. Es wurde beim Stadtschützenfest 1997 in Nehden geweiht und wird seitdem bei allen offiziellen Anlässen mitgetragen.

Im Jahre 2000 konnte der Stadtverband im Rahmen des Stadtschützenfestes in Bontkirchen sein 25-jähriges Jubiläum feiern. In all diesen Jahren sind im Dreijahres- Rhythmus acht schöne und stimmungsvolle Stadtschützenfeste gefeiert worden. Ausrichter waren die Bruderschaften aus Alme, Hoppecke, Madfeld, Rösenbeck, Thülen, Wülfte, Nehden und Bontkirchen. Nun freut man sich schon auf das 10. Stadtschützenfest, welches vom 12. bis 14. Sept. 2003 in Brilon-Wald gefeiert wird. Die Stadtschützenfeste wurden bis zum Jahre 1997 immer an zwei Tagen gefeiert. Samstags mit der Schützenmesse, dem Königsschießen, dem großen Zapfenstreich und dem Festball, sowie sonntags mit dem großen Festzug, an dem mittlerweile gut 1200 Schützenbrüder, Musiker und Festgäste teilnehmen!

Königspaare mit und ohne Hofstaat bilden dabei das i-Tüpfelchen. Seit dem Stadtschützenfest 2000 in Bontkirchen wird auch ein Jungschützenkönig ermittelt. Aus diesem Grund hat man das Fest um einen Tag verlängert; es beginnt schon am frühen Freitagabend. Nach dem Jungschützenkönigsschießen ( 16 bis 23 Jahre ) beginnt ein Discoabend für alle jungen und junggebliebenen Schützen und Gäste. Neben den Stadtschützenfesten standen aber auch regelmäßige Verbandsversammlungen, Stadtvorstandsbälle, Borbergswallfahrten, Stadtverbandsschießen, sowie gemeinsame Fahrten zu Kreis- oder Bundesversammlungen an. Vieles wurde seit 1975 gemeinsam angepackt und zum Wohle aller angeschlossenen Heimatvereine und Schützenbruderschaften durchgeführt. So sind alle Vereine nach mehrjährigem Gewöhnungsprozess zu einem – so glauben wir – starken Stadtschützenverband herangewachsen.

Dank gilt an dieser Stelle allen Vereinsvorständen, den ehrenamtlichen Vorstandsmitgliedern des Stadtverbandes sowie allen Politikern und Vertretern der Kirchen, welche den Stadtschützenbund immer unterstützt haben. Trotz vieler Gemeinsamkeitem hat jede/r Schützenbruderschaft /Heimatverein weiterhin sein eigenes Schützenfest und seine eigenen besonderen Veranstaltungen. Das sagte auch Ehrenbürgermeister Franz Hülshoff in seiner Rede anlässlich der Feier „25 Jahre kommunale Neugliederung der Stadt Brilon“: Es gibt nur eine Briloner Schnad und es bleibt beim einmaligen Charakter eines jeden Dorfschützenfestes. Dem können wir nur zustimmen.